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zeiten, enden und die sanduhr

die kerze brennt herunter. bis in den sand
erste sterne lösen den tag ab

enden schälen sich aus der nacht
legen sich auf unsere augen

es gibt zeiten, in denen sich deine stimme
in meinen träumen hin und her wälzt

er ist nicht mehr blind. nicht mehr taub
der himmel

es gibt zeiten, in denen die sterne in den nächten leuchten
um am schluss, doch nur ein leuchtkäfer zu sein

zeiten, in denen es scheint, es gäbe kein ende
für das, was unsere herzen an ihre wände schreiben

zeiten, in denen wir einander ansehen und aufhören wir selbst zu sein
es gibt zeiten, in denen sich deine worte mit dem himmel verbinden

es gibt zeiten, in denen die liebe so kompliziert wird und
wie ein mauersegler in der luft kreist. entscheidungslos, wo zu landen

es gibt so traurige enden. ihre schatten schleifen über dem boden
ihr himmel. untröstlich

es gibt so traurige enden. ausgetrocknete flüsse. ruinen.
enden. enden. unablässiges echo

gib nicht auf
jedes ende ist eine sanduhr mit zahllosen türen

es gibt zeiten, in denen ich spüre, wie du nach mir suchst
in denen ich lese, was auf den fernen sternen steht

zeiten, in denen ich fast außerhalb der zeit stehe

und entscheide

mich unter einen wasserfall an worten zu stellen. die du nie sagtest

es gibt zeiten wie diese. in denen hinter dem ende türen erscheinen
zeiten, in denen ich so untröstlich glücklich bin



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Rea Revekka Poulharidou

es sind die träume,
die wir mit unserem atem
in die welt entlassen


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